Die fünf Flaschen des Lebens
...Ein Komplott bedroht uns und es geschieht hier in unserem Land!!!
Hast du bemerkt, dass die Treppen jeden Tag steiler werden. Lebensmittel immer schwerer und Entfernungen immer weiter. Gestern ging ich aus dem Haus und war verblüfft, wie lang unsere Straße geworden ist! Die Gravitation hat auch stark zugenommen in den letzten 30 Jahren. Ich spüre es besonders beim Aufstehen von meinem Sofa. Und die Leute sind jetzt auch weniger rücksichtsvoll, besonders die jungen. Sie flüstern die ganze Zeit! Wenn du sie bittest lauter zu sprechen, wiederholen sie die stille Nachricht mit der Lippensprache. Was denken die sich, bin ich vielleicht ein Lippenleser? Die sind auch wesentlich jünger, glaube ich, wie ich damals in dem Alter war. Andererseits, Leute in meinem Alter sehen älter aus als ich. Unlängst habe ich eine alte Bekannte getroffen und sie ist um vieles älter geworden, so dass sie mich nicht einmal erkannte. Ich selbst kann mein Spiegelbild erkennen. Aber, irgendwie sind sogar die Spiegel nicht mehr so wie sie früher waren. Auch die Hersteller von Kleidung sind zur Zeit weniger seriös. Warum bezeichnen sie plötzlich Größe 36 oder 38 als Kleid der Größe 48 und 50? Glauben sie, dass es keiner bemerkt? Ebenso unseriös sind die Hersteller von Personenwaagen! Denken die wirklich, dass ich glaube, was ich auf der Skala sehe? HA! Ich habe mir nie was aus den Zahlen gemacht! Wen wollen diese Leute reinlegen? Ich wollte jemandem anrufen und berichten, was da vorgeht, aber die Telekom ist auch bei dem Komplott dabei. Sie haben die Telefonbücher in so kleiner Schrift herausgegeben, dass keiner jemals eine Nummer dort finden kann! Alles was ich machen kann ist, diese Warnung weiter zu schicken: Wir sind angegriffen! Wenn nicht bald was Entscheidendes passiert, wird jeder diese furchtbare Entwürdigung erleiden müssen.
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Gönn' Dir was!
Du wirst alt und merkst es kaum,
denn die Zeit eilt wie im Traum - bald schon bist Du müd' und blaß, deshalb - v o r h e r - gönn' Dir was
Alles mußt du mal verlassen,
Gold und Silber, edle Tassen, Reichtum, Anseh'n, dies und das, deshalb - v o r h e r - gönn' Dir was!
Um den Nachlaß wird man zanken,
glaubst Du einer wird Dir danken? Nein, es gibt nur Neid und Haß, deshalb - v o r h e r - gönn' Dir was!
Und dann kommen die Verwandten,
Vettern, Basen, Onkel, Tanten, trinken, was Du hast im Faß, deshalb - v o r h e r - gönn' Dir was!
Was Du Dir erspart mit Sorgen,
das verplempert übermorgen irgendeiner - das macht Spaß, deshalb - v o r h e r - gönn' Dir was!
Für die Liebe brauchst kein Geld,
weil das mittlerweil' entfällt. Im Alter ist d'rauf kein Verlaß, deshalb - v o r h e r - gönn' Dir was!
D'rum versauf den letzten Gulden,
pump' noch einen und mach' Schulden. Dann tritt ab und sag: "Ich pass", aber - v o r h e r - gönn' Dir was!
Alles, was da kreucht und fleucht,
alle sind wir bald verseucht durch Atom und gift'ges Gas, deshalb - v o r h e r - gönn' Dir was!
Geize nicht mit den Moneten,
die geh'n eines Tages flöten und Du beißt in's grüne Gras, deshalb - v o r h e r - gönn' Dir was! |
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Am Montag fängt die Woche an am Montag ruht der brave Mann. Das taten unsere Ahnen schon, wir halten streng auf Tradition. Am Dienstag hält man mit sich Rat, man sammelt Mut und Kraft und Tat bevor man anfängt, eins-zwei-drei bumms, ist der Dienstag schon vorbei. Am Mittwoch fasst man den Entschuss, bestimmt, es soll, es wird, es muss, mag kommen, was da kommen mag, ab morgen früh ist Donnerstag. Am Donnerstag fasst man den Plan, von heute ab wird was getan. Gedacht, getan, getan, gedacht, inzwischen ist es wieder Nacht. Am Freitag geht von altersher, was man auch anfängt, stets verquer, drum ruh' Dich aus und sei belehrt, wer gar nichts tut, macht nichts verkehrt. Am Samstag dann ist Wochenend', da wird dann gründlich ausgepennt, Heut' anzufangen lohnt sich nicht, die Ruhe ist des Bürgers Pflicht. Am Sonntag möcht' man soviel tun, am Sonntag muss man leider ruh'n.
Zur Arbeit ist es nie zu spät,
-Verfasser unbekannt- |
Senioren
Ja, gäbe es uns nicht, die Senioren,
Wer kennt sich aus in Rückenschmerzen?
Wer schreitet stolz, voll Heldentum
Wer füllt die Apothekenkassen,
Mallorcas Strände wären leer,
Wer läßt sich heute noch im Rachen,
Wer fährt denn heute noch zur Kur?
Wer hat noch Kraft für einen Bummel?
Manch Caféhaus müßte schließen
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Wir sind reich!
Wir haben:
Silber in den Haaren
Gold in den Zähnen
Steine in Galle und Nieren
Zucker im Blut
Blei in den Füssen
Eisen in den Gelenken
und eine unerschöpfliche Quelle von Naturgas.
Welch eine Menge Naturschätze!
Wie viele Tage zählt eine Woche?
Sieben, nämlich sechs Samstage und einen Sonntag.
Um welche Zeit geht ein Rentner zu Bett?
Drei Stunden nachdem er auf dem Sofa eingeschlafen ist
Was befürchtet ein Rentner am ehesten?
In Zeitmangel zu geraten!
Was ist für einen Rentner ein "long lunch"?
Eine ganz normale Mahlzeit!
Was ist das Angenehme an der Seniorenuniversität?
Man kann Kurse schwänzen ohne dass gleich jemand die Eltern anruft!
Wie gestaltet der Rentner seine Woche?
Von Montag bis zum Freitag tut er nichts, das Wochenende gehört der Erholung.
Kleine Anregung zur Freizeitgestaltung
Töpfern im Alter
Fördert die Kreativität und entspannt
Von drauß' vom Aldi komm ich her ...
Meine Frau daheim, auf heißen Kohlen,
hat mir befohlen, einzuholen.
Ich bin dann auch gleich losgerannt,
und so was nennt man Ruhestand.
Jetzt mach ich erst mal einen Checkup,
ob ich auch nichts vergessen hab:
Beim Bäcker war ich, auf der Post
und fragen, was das Heizöl kost’.
Lottozettel – alles klar,
ALDI und auch EDEKA,
Apotheke, Drogerie…
so flott wie heut war ich noch nie!
Ich krieg demnächst das blaue Band:
Als schnellster Rentner im Ruhestand.
Ja, da hab ich beinah 40 Jahr
gewerkelt, bis es soweit war
und geglaubt immer an die Fabel:
„Rentner“ käme von rentabel,
käm’ von Rendite, von rentieren
und regelmäßig abkassieren.
Inzwischen musste ich erkennen,
das Wörtchen „Rentner“ kommt von „rennen“.
Oft träumte ich damals im Büro:
Wenn ich mal Rentner bin und so,
dann ist für mich ganz konsequent
an jedem Morgen Wochenend’.
Ich lieg im Bett bis neun, halb zehn,
lass andere zur Arbeit geh’n.
Dann bringt auf silbernem Tablett
die Frau das Frühstück mir ans Bett,
sie liest mir dann (ich bin ganz Ohr)
von A bis Z die Zeitung vor.
Dann steh ich auf und sitz ganz cool
am Fenster in meinem Schaukelstuhl.
Zwei Stunden später fang’ ich dann
ganz langsam mit dem Schaukeln an.
Um vier nehm’ ich die Magentropfen,
sag „tschüss“ und geh zum Dämmerschoppen.
Die Wirklichkeit sieht anders aus:
Um acht geh’ mit dem Hund ich raus.
Punkt neun Uhr weck ich meine Frau,
die nimmt das immer ganz genau.
Dann bring’ auf silbernem Tablett
ich ihr das Frühstück an ihr Bett.
Dann les’ ich ihr (sie ist ganz Ohr)
von A bis Z die Zeitung vor.
Als Rentner, das war mir klar,
verbring’ ich den Winter in Afrika.
Für das, was ich dann spar’ an Öl,
kauf ich mir dort dann ein Kamel
und mach damit dann eine Safari,
eine Spritztour durch Afrika, ganz larifari.
Ja, ich hatte schon im Jumbo einen Platz reserviert,
doch das hat bis heute noch nicht funktioniert.
Nun stell ich fest ganz unter`m Strich:
mit Safari das ist nichts – das Kamel bin ich!
Denn statt mit dem Jumbo von Hamburg nach Nairobi
fahr' ich mit dem Fahrrad von ALDI bis OBI.
Da machen sich samstags die Rentner breit.
Die ganze Woche über haben sie Zeit.
Da findet man Sachen, die kauft man sich dann,
obwohl man sie gar nicht gebrauchen kann.
Ich hab jetzt zu Hause – das muss man Begreifen –
einen Rasenmäher mit Winterreifen!
Ganz vollelektrisch kann ich den starten!
Das Dumme ist nur: ich hab keinen Garten!
So könnte ich stundenlang Geschichten
vom Rentnerdasein Euch berichten.
Doch wie gesagt, es tut mir leid,
ich muss jetzt weiter, ich hab keine Zeit!